Testbericht

Rode Wireless Go Test: Ein Erfahrungsbericht nach einer langen Reise

Rode Wireless Go Test und Erfahrungsbericht Blog
Geschrieben von Kevin

Beim Rode Wireless Go handelt es sich in erster Linie um ein Mikrofon für Videoaufnahmen. Doch auch als Voice-Over Mikrofon habe ich es schon genutzt. Im Rode Wireless Go Test erfährst du, wie sich die Mini Funkstrecke in der Praxis bewährt hat und warum es so interessant für YouTuber ist.

Die letzten Monate bin ich als Digitaler Nomade durch Europa gereist und hatte mich zuvor gefragt, welches Mikrofon sich für mich am besten eignen würde. Ich entschied mich für das Rode Wireless Go als externes Mikrofon für meine GoPro. Nach ein paar Monaten häufigem Einsatz wird es Zeit für einen Erfahrungsbericht.

Als ich ein passendes Mikrofon für meine Reise suchte

Im August 2021 habe ich mich zusammen mit zwei Rucksäcken auf den Weg nach Osteuropa gemacht. Kurz zuvor kaufte ich mir eine kleine Kamera, um meine ersten Videos zu drehen. Es fehlte nur noch ein passendes Kamera Mikrofon.

Da ich kaum Platz im Gepäck übrighatte, schloss ich das Rode VideoMic Rycote direkt aus und überlegte, ob ich die kleinere Alternative – das Rode VideoMic nehme. Auf ein Lavalier Mikrofon wollte ich aufgrund des Kabels verzichten. Doch dann dachte ich zufällig an das Wireless Go von Rode. Ich recherchierte etwas und entschloss mich für den Kauf.

Mit kabellosen Recording, wenig Gewicht, kleinem Format und gutem Klang schien es wie ideal für mich zu sein.

Doch lass uns zunächst über die Ausstattung sowie den Funktionen sprechen, bevor wir uns den technischen Details widmen.

Rode Wireless Go mit GoPro Hero Black 9 im Test
Rode Wireless Go mit GoPro Hero 9

Lieferumfang

Das Rode Wireless Go Mikrofon System besteht aus zwei Geräten.

Da hätten wir einmal den Sender (Transmitter) inklusive Mikrofon sowie den Empfänger (Receiver).

Im Lieferumfang befinden sich zusätzlich zwei Windschütze, zwei USB-c Kabel zum Aufladen sowie ein SC4 Kabel. Abgesehen von den beiden USB Kabeln passt alles in den kleinen Tragebeutel mit Klettverschluss.

Geliefert wird das Rode Wireless Go Set in einem kleinen handlichen Karton.

Rode Wireless Go Funkmikrofon Lieferumfang
Rode Wireless Go Lieferumfang

Das Rode Wireless Go im Detail

RØDE Wireless GO
  • Vielseitiges Wireless-Komplettsystem
  • Gebühren- und anmeldefreies 2,4-GHz-Band
  • Stromversorgung über internern LiPo-Akku mit einer Akkukapazität von bis zu 4 Stunden
  • Mikrofonart: Lavalier
  • Schnittstelle: Funk (2,4 GHz) (Sender) / 3,5 mm Klinke (Empfänger)
  • Anwendung: Video, Sprache
  • Richtcharakteristik: Kugel
  • Frequenzbereich (Mikrofon): 50 – 20.000 Hz
  • Frequenzbereich (ext. Mikrofon): 20 – 20.000 Hz
  • Gewicht: 31 g (je Einheit)
  • Abmessung: 4,4 x 4,4 x 1,7 cm
  • Akku-Laufzeit: ca. 7 Stunden
  • Mikrofonanschluss (3,5 mm Klinke) für zweites Mikrofon am Sender
  • Vordämpfung Stufen 0 dB, -12 dB und -24 dB
  • Im Lieferumfang: Sender, Empfänger, 2 USBc Kabel, 1 SC4 Kabel (Klinke), 2 Windschütze, 1 Beutel
Rode Wireless Go Test

Schauen wir uns das Rode Wireless Go mal genauer an.

Beide Geräte haben die Abmessung von 44 x 45 x 19 mm, womit es einfach transportierbar ist und in jedem Gepäck seinen Platz findet. Mit 31 Gramm ist es zudem sehr leicht. An der Seite befindet sich jeweils der USB-C Anschluss, um die Akku wieder aufzuladen. Außerdem haben Sender sowie Empfänger Knöpfe, die mit einfach verständlichen Symbolen gekennzeichnet sind. Im Einsatz hat sich dies als sehr praktisch erwiesen.

Rode Wireless Go Test Funkmikrofon und Empfänger

Auf der Rückseite befindet sich jeweils eine Klemme zur Befestigung an der Kleidung.

Diese hat die richtige Größe, um den Empfänger in einen Kamera-Schuh zu stecken.

Der Empfänger/Receiver

Um den Empfänger einzuschalten, drückst du den Knopf, der auf der Oberseite angebracht ist. Unterhalb befinden sich zwei weitere Knöpfe. Einer regelt die Ausgabelautstärke (0 dB, -12 dB, -24 dB) des Mikrofons. Der andere ist zur Kopplung.

Die Vorderseite verfügt über ein Display, welches dir den Akkustand der beiden Einheiten, die Verbindungsstärke sowie ein Lautstärkepegel des Mikrofonsignals anzeigt. Weiterhin befindet sich auf der linken Seite der Audio-Ausgang.

Der Sender/Transmitter mit Mikrofon

Kommen wir zum Sender mit dem integrierten Mikrofon. Diese Einheit verzichtet auf das Display und hat stattdessen zwei LED-Leuchten. Eine davon zeigt dir, ob Sender und Empfänger gekoppelt sind. Die andere ist für den Akku-Status. Leuchtet die LED auf ist der Akku voll. Bei geringem Akku (20 %) blinkt das Licht auf und mit sehr wenig Akku (10 %) blinkt es schneller.

Der An- und Ausschalter befindet sich auf der Unterseite. Genauso wie beim Empfänger befindet sich auf der Rückseite eine Klemme. In diesem Fall dient diese dazu das Rode Wireless Go an der Kleidung zu befestigen. Auf der Oberseite befindet sich ein Klinken-Anschluss für ein weiteres Mikrofon sowie die Mikrofonkapsel.

Neben der Mikrofonkapsel sind zwei „Schlitze“, in denen du den Windschutz befestigst. Der Windschutz sitzt fest und macht einen guten Eindruck. Falls du trotzdem einen verlierst, liegt im Lieferumfang ein Ersatz bei. In der Praxis hat sich gezeigt, dass der Schutz die Windgeräusche effektiv mindert. So war an windigen Tagen eine Aufnahme ohne Qualitätsverlust möglich.

Rode Wireless Go Test Funkmikrofon

Die Technik im Rode Wireless Go

Um die beiden Geräte miteinander zu koppeln, drückst du die beiden Knöpfe. Dies musst du jedoch nicht bei jedem Start tun. Sobald Sender und Empfänger einmal gekoppelt sind, behalten sie die Einstellung bei und verbinden sich beim Einschalten automatisch.

Für die Verbindung von Kamera und Empfänger liegt ein passendes TRS-Kabel mit einer 3,5 mm Klinke in Spiralform bei. Die Kabellänge des „SC4“ ist vollkommen ausreichend, um den Empfänger in den Kameraschuh zu stecken. Aufgrund des leichten Gewichts ist es sogar möglich, den Empfänger runterhängen zu lassen. Doch spätestens, wenn du die Kamera bewegst, wird dies etwas unpraktisch.

Am Sender lässt sich noch ein anderes Mikrofon anschließen. Dieser verfügt über einen 3,5 mm Klinken-Ausgang. Vor allem wenn du nicht möchtest, dass das Mikrofon sichtbar ist und du trotzdem den Komfort einer Funkübertragung bevorzugst, ist dies ein großartiges Feature.

Als Übertragungsfrequenz nutzt das Rode Wireless Go 2,4 GHz. Bei diesem Band handelt es sich um eine Frequenz, die weltweit nutzbar ist. So gibt es selbst auf langen Reisen keine Probleme bei der Übertragung des kleinen Funkmikrofons.

Die Reichweite ist mit ca. 70 Meter angegeben. Diesen Punkt konnte ich selbst nicht testen, doch in anderen Testberichten ist sogar die Rede von 80-90 Meter. Das bezieht sich natürlich auf freie Flächen. In Innenräumen verringert jede Wand die Reichweite dementsprechend. Ich hatte jedenfalls nie Verbindungsabbrüche, war jedoch immer nah am Empfänger.

Das Mikrofon im (Reise-)Alltag

Im Nachhinein behaupte ich mit meiner Entscheidung alles richtig gemacht zu haben. Ich kann mich an keinen Tag erinnern, in dem mich das Rode Wireless Go enttäuscht hat oder eine Belastung war. Dank der kompakten Größe passt es zusammen mit der Tasche in jedes kleinste Rucksack-Fach oder sogar in die Hostentasche. Vor allem wenn man (wie ich) meist mit einem kleinen Rucksack unterwegs ist, hat dies schon einigen Stress erspart.

Als besonders praktische hat sich die schnelle Verwendung bemerkbar gemacht. Du schaltest beide Geräte ein und sie sind sofort gekoppelt und aufnahmebereit.

Mit etwa 6-7 Stunden Akku Laufzeit war für mich vollkommen ausreichend. Dank der beiliegenden USB-C Kabel sind nach spätestens zwei Stunden wieder aufgeladen. Notfalls mithilfe einer Powerbank. Der Akkustand des Senders ist am blauen LED zu erkennen. Blinkt diese auf, ist es Zeit zum Laden. Allerdings ist die LED bei Sonnenschein kaum erkennbar.

Auf dem Empfänger befindet sich ein Display, welches den Akkustand beider Einheiten anzeigt. Hältst du draußen deine Hand darüber, lässt sich auch bei starkem Sonnenlicht der Status erkennen.

Das Mikrofon ist leicht und abgesehen davon, dass es das T-Shirt etwas runterzieht, ist es kaum bemerkbar. Es hat einen sicheren Halt und der Windschutz sitzt fest, sobald er erstmal angebracht wurde. Das kann manchmal schon etwas nervig sein. Zumindest hatte ich damit ab und an Probleme. Beim Anklemmen des Wireless Go fiel mir der Windschutz oft ab und das Anbringen am angeklemmten Mikrofon war nicht unbedingt leicht. Mit etwas Geduld klappt es und wenn es erstmal vollbracht ist, sitzt der Windschutz fest am Rode Wireless Go.

Weitere Nutzungsmöglichkeiten des Rode Wireless Go

Mit einem passenden Kabel eignet sich das Rode Wireless Go sogar als Mikrofon für Smartphones.

Dazu benötigst du ein TRRS auf TRS Kabel, z.B. das Rode SC7*. Beachte dabei, dass die Qualität auch vom Empfangsmedium abhängt. Unter Umständen klingt der Sound mit einem Smartphone etwas schlechter als mit einer guten DSLR Kamera.

Rode Wireless Go Test am Smartphone

Das Rode Wireless Go lässt sich sogar in ein Handmikrofon wandeln. Kennst du diese YouTube Interviews, in denen ein kleines Lavalier Mikrofon in der Hand gehalten wird und zum jeweiligen Sprecher gerichtet wird?

Etwas stilvoller geht es mit dem Rode Interview Go*. Damit verwandelst du das Rode Wireless Go in Sekundenschnelle in ein Handmikrofon. Nutzt du zusätzlich den beiliegenden Windschutz, würde niemand auf die Idee kommen, dass sich in dem Stab ein herausnehmbares Mikrofon steckt.

Aufgrund der Kugelcharakteristik ist es sogar möglich, dass Rode Wireless Go Mikrofon an einer Tonangel zu befestigen. So schwebt das Mikrofon nah an dir, ohne auf der Kamera sichtbar zu sein.

Fazit

Das Set scheint wie geschaffen zu sein für Digitale Nomaden, Reise-YouTuber oder Content Creator, die dauernd unterwegs sind und mit wenig Gepäck auskommen wollen. Es arbeitet zuverlässig und lässt sich dank des kompakten Maßes überall mit hinnehmen. Die sofortige und stabile Kopplung macht einfach Spaß und dank des Displays lässt sich schnell überprüfen, ob das Mikrofon übersteuert und wie viel Akku verbleibt.

Für mich selbst überlege ich dennoch, ob ich mir zusätzlich ein Richtmikrofon hole. Dennoch würde das Rode Wireless Go einen festen Platz in meinem Reisegepäck haben und mich noch lange begleiten. Von meiner Seite aus gibt es somit eine klare Kaufempfehlung.

Übrigens: Falls du mehr über meine Reisen als Digitaler Nomade erfahren möchtest, besuch gerne meinen Blog unter www.kevin-manthey.de

Pro

  • Flexible Einsatzmöglichkeiten bei Sprachaufnahmen (Ansteck-, Hand- und Voice Over Mikrofon)
  • Sehr einfach zu verstehende Bedienung
  • Guter Sound
  • Display mit Akkuanzeige und Status ist sehr praktisch
  • Akku-Laufzeit ausreichend
  • Stabile Funkverbindung
  • Platzsparend: klein und leicht
  • Im Lieferumfang ist alles Notwendige enthalten

Contra

  • Sichtbarer Sender am Oberteil
  • Windschutz etwas knifflig anzubringen
RØDE Wireless GO
  • Vielseitiges Wireless-Komplettsystem
  • Gebühren- und anmeldefreies 2,4-GHz-Band
  • Stromversorgung über internern LiPo-Akku mit einer Akkukapazität von bis zu 4 Stunden

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